Mehr Leistung, weniger Fehler: diesen Einfluss hat Beleuchtung am Arbeitsplatz
Wenn Sie durch kleine Anpassungen die Effizienz Ihres Unternehmens steigern und Kosten senken könnten: würden sie es tun? Mit der Hilfe von Licht ist das möglich – das beweist die Wissenschaft.
Allerdings fristet das Thema Beleuchtung in vielen Betrieben nach wie vor, wortwörtlich, ein Schattendasein. Gerade in Zeiten des Kostendrucks bieten C-Teile wie Leuchten scheinbar eine einfache Möglichkeit, um Geld zu sparen.
Warum lohnt es sich für Arbeitgeber, in gute Beleuchtung zu investieren? Welche messbaren Ergebnisse lassen sich dadurch erzielen?
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Optimale Beleuchtung steigert Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit
Licht hat einen weitaus stärkeren Einfluss auf den Menschen als lange angenommen. Es wirkt auf visuelle und nicht-visuelle Wege auf den menschlichen Organismus ein: auf die Stimmung, die körperliche und kognitive Leistungsfähigkeit.
Sehr helles Licht und insbesondere Lichtspektren mit höheren Blauanteilen wirken aktivierend. Sie steigern Wachheit, Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit. Schlechte Beleuchtung dagegen kann ermüden und Kopf- und Rückenschmerzen verursachen – und langfristig krank machen.
Licht ist ebenso der wichtigste Zeitgeber für unsere innere Uhr, wie eine Studie vom Zumtobel Research nachgewiesen hat. Es steuert zahlreiche circadiane Rhythmen in unserem Körper (Abläufe, die einem 24-Stunden-Rhythmus folgen). Dazu gehören Schlaf-Wach-Rhythmus, Hormonausschüttung und Stoffwechselprozesse. Eine dynamische Beleuchtung, die sich am Tagesverlauf der Sonne orientiert, unterstützt diese natürlichen Abläufe. Sie verbessert Gesundheit und Wohlbefinden. Der Schlaf wird erholsamer, tagsüber ist man leistungsfähiger, bis in den Abend hinein.
Neuere Beleuchtungskonzepte wie Human Centric Lighting (HCL) bauen auf diesen Erkenntnissen auf. Sie empfehlen eine dynamische Beleuchtung: morgens heller und kühler, mittags sehr hell, abends (und vor allem bei Nachtschichten) wieder wärmer und dunkler. LED-Leuchten eignen sich hervorragend für solche Konzepte, da sich deren Helligkeit und Lichtfarbe regeln lässt. Zusätzlich sollten Beschäftigte möglichst viel des natürlichen Tageslichts nutzen, über Fenster oder bei Pausen im Freien.

Wie wirkt sich ideale Beleuchtung am Arbeitsplatz konkret auf die Leistung aus? Das hat ein Forscherteam der TU München anhand von Gedächtnistests untersucht. Bei idealer Beleuchtung machten die Probanden weniger Fehler und reagierten schneller. Sie benötigten außerdem etwa 2 Prozent weniger Energie zur Lösung der Aufgaben. Das mag zunächst nach wenig klingen. Über viele Jahre hinweg summieren sich jedoch die Effekte.
Auch auf emotionaler Ebene zeigt Licht Wirkung, wie andere Studien ergaben: Lichtspektren mit höheren Blauanteilen beeinflussen die Verarbeitung emotionaler Reize im Gehirn und können die Stimmung aufhellen. Lichtmangel hingegen kann depressive Verstimmungen begünstigen. Ein interessantes Detail vor dem Hintergrund, dass psychische Erkrankungen laut Statista 2023 die Ursache für rund 16 Prozent aller Krankheitstage waren.
Optimale Beleuchtung verhindert Fehler und Unfälle
Neben dem indirekten Einfluss auf den Menschen muss die Beleuchtung am Arbeitsplatz einen scheinbar trivialen Zweck erfüllen: Die Mitarbeitenden müssen gut sehen können, um ihre Aufgaben zu erfüllen oder Gefahren zu erkennen. Bei schlechten Sichtverhältnissen steigt das Risiko von Stolper-, Rutsch- und Sturzunfällen, oder von Verletzungen durch Werkzeuge und Maschinen.
Auch die Fehlerhäufigkeit nimmt zu. In einem Leitfaden der International Labour Association wird berichtet, dass in der Textilindustrie durch bessere Beleuchtung die Fehlerquote um bis zu 30 % gesenkt werden konnte. Um Fehler zu vermeiden, sind je nach Art der Aufgabe unterschiedliche Beleuchtungsstärken nötig. Je gefährlicher oder anstrengender fürs Auge eine Tätigkeit ist, desto heller muss es sein.
Daneben ist auch die Qualität des Lichts entscheidend. Blendungen und Reflexionen auf Oberflächen sollten minimiert werden. Ideal ist eine Mischung aus direktem und indirektem Licht. Durch gleichmäßige Ausleuchtung wird vermieden, dass sich das Auge ständig an den Wechsel von hellen und dunklen Bereichen anpassen muss. Unter gleichmäßiger, neutralweißer Beleuchtung erkennen Mitarbeitende zudem Farben und Kontraste korrekt – wichtig etwa für Prüfaufgaben.

Unternehmen sind gesetzlich verpflichtet, die Beleuchtung am Arbeitsplatz sicher und normgerecht zu gestalten. Die Norm DIN EN 12464-1 sowie die Arbeitsstättenverordnung machen dazu Vorgaben. Es reicht jedoch nicht allein, passende Beleuchtungen zu installieren. Sie müssen auch regelmäßig geprüft, gereinigt und instandgehalten werden.
Zahlt sich gute Beleuchtung finanziell aus?
Die oben beschriebenen Effekte auf Menschen und Arbeitsplatzsicherheit sind unbestritten. Doch lohnt es sich finanziell, wenn Sie als Arbeitgeber in gute Beleuchtung investieren?
Genau mit dieser Frage hat sich die Studie „Quantified benefits of Human Centric Lighting“ von ATKearney im Detail befasst. Die Forschenden maßen die Leistung von Beschäftigten in sieben Bereichen unter Einfluss von intelligent gesteuerten HCL-LED-Systemen im Vergleich zu Standard-LED-Beleuchtung.
Das Ergebnis: HCL bietet im industriellen Umfeld bei weitem das größte Potenzial; sowohl bei einfachen, repetitiven Aufgaben, als auch bei anspruchsvollen, handwerklichen Tätigkeiten.
- 4,5 % mehr Produktivität
- 1-2 % weniger Fehler und Unfälle
- 1 % weniger Krankheitstage
- 1 Jahr längere Mitarbeiterbindung (aufgrund längerer körperlicher Leistungsfähigkeit)
Im Rahmen der Studie wurde ebenfalls berechnet, ob sich eventuell höhere Kosten für den Energieverbrauch rentierten: im industriellen Bereich überstieg der Nutzen die jährlichen Energiekosten um das 16- bis 40-fache!
Investitionen in Beleuchtung rechnen sich
Zusammengenommen ergibt sich ein klares Bild: Beleuchtung ist mehr als ein Wohlfühlfaktor. Sie bringt echte, messbare Vorteile für Ihr Unternehmen und Ihre Beschäftigten, von höherer Leistung, über weniger Fehler bis hin zu höherer Gesundheit und Mitarbeiterbindung.
Es rechnet sich also nicht, aus Kostengründen an der Beleuchtung zu sparen. Ebenso ist spärliche Beleuchtung als Energiesparprogramm nicht zu empfehlen. Selbst wenn Sie nicht gleich ein modernes, dynamisches HCL-System anschaffen: bereits punktuelle Anpassungen können große positive Effekte auf die betroffenen Mitarbeitenden haben und sich unterm Strich in Ihren Bilanzen bemerkbar machen.
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