Thorsten Felleisen
Entwicklung, Lichttechnisches Labor
6 Tipps für eine längere Lebensdauer Ihrer LED-Leuchte
LED-Leuchtmittel halten bis zu 100.000 Stunden oder über 25 Jahre im Normalbetrieb. Theoretisch. Eine Reihe von Einflüssen kann die Lebensdauer von LEDs jedoch drastisch verkürzen.
Besonders in industriellen Einsatzbereichen müssen Leuchten unter anspruchsvollen Bedingungen zuverlässig funktionieren. Worauf sollten Sie beim Kauf, beim Einbau und im Betrieb achten, damit Ihre LED-Leuchten möglichst lange leben?
Tipp 1: Kaufen Sie nur hochwertige Leuchten mit integrierten Schutzfunktionen
Es klingt selbstverständlich: eine hochwertige, stabile LED-Leuchte hält länger als eine minderwertige. Trotzdem werden Leuchten für den professionellen Einsatz oft rein nach dem Preis gekauft – und gehen dann relativ schnell kaputt.
Bei allen unseren LED2WORK-Leuchten haben wir deshalb ein Schutzkonzept integriert, das die beiden größten Feinde einer LED-Leuchte neutralisiert: Schwankungen in der Stromversorgung und hohe Temperaturen.
Elektrischer Schutz
- Die Suppressordiode oder Transient Voltage Suppressor (TVS) verhindert, dass Spannungsspitzen in der Versorgungsleistung das Leuchtmittel zerstören. Solche Spitzen entstehen unter anderem, wenn große Verbraucher im Stromnetz (wie etwa Schweißroboter) an- und ausgeschaltet werden.
- Eine Inline-Diode dient als Verpolschutz. Sie verhindert, dass Strom durch eine falsche Polung “rückwärts” durch die Leuchte fließt – das würde die LED-Leuchtmittel zerstören.
- Der Linearregler sorgt dafür, dass die Leuchtmittel gleichmäßig immer genau den Strom bekommen, für den sie ausgelegt sind – unabhängig von den Schwankungen im Stromnetz.
Wärmeableitung
- Die Gehäuse unserer Leuchten dienen als Kühlkörper: Durch die Konstruktion aus Aluminium leiten sie die Wärme der LED-Leuchtmittel optimal und geben sie an die Umgebung ab. Die Temperaturen im Inneren der Leuchte bleiben im Normbereich.

Tipp 2: Wählen Sie geeignete Leuchten für Anwendungsbereich und Umgebungsbedingungen
Die beste Leuchte gibt schnell auf, wenn Sie unter Bedingungen betrieben wird, für die sie nicht ausgelegt ist. Eine Arbeitsleuchte für einen Montagetisch eignet sich nicht für den Betrieb in einer Maschine, wo sie etwa mit Schmiermitteln in Kontakt kommt und Vibrationen ausgesetzt ist.
Wählen Sie deshalb Leuchten speziell für den jeweiligen Zweck und den Prozess, in den sie eingebunden ist. Die technischen Spezifikationen einer Leuchte geben darüber Aufschluss:
- Schutzart (IP-Klasse): Je nach Umgebungsbedingungen wie Nässe, Schmutz oder Chemikalien benötigen Sie Leuchten mit einer entsprechenden Schutzart. Diese reicht von IP20 (kein Schutz gegen Feuchtigkeit und Fremdkörper) bis IP69K (Schutz gegen hohe Temperaturen und Hochdruck-/Dampfstrahlreinigung).
- Schlagfestigkeit (IK-Klasse): In Umgebungen mit Erschütterungen oder Vibrationen sind schlagfeste und stoßfeste Leuchten gefragt. Die IK-Klassen geben Auskunft über die mechanische Festigkeit, wobei IK10 die höchste Stufe darstellt.
- Temperaturbereich: Achten Sie darauf, dass die Leuchten für den vorgesehenen Temperaturbereich geeignet sind; etwa beim Einbau in Maschinen mit großer Wärmeentwicklung oder in Kühlbereichen.
Leuchten sollten außerdem nicht zweckentfremdet werden: Aufbauleuchten etwa eignen sich in der Regel nicht zum Einbau. Wenn Sie nicht sicher sind, fragen Sie einfach beim Hersteller nach, welche Leuchte für Ihre Anforderungen die beste Wahl ist.

Tipp 3: Bauen Sie LED-Leuchten an einer geschickten Position ein
Als nächstes können Sie die Lebensdauer Ihrer LED-Leuchten verlängern, indem Sie die Einbauposition optimal wählen:
- Sorgen Sie dafür, dass die Leuchte die Wärme an die Umgebung abgeben kann. Entweder bauen Sie die Leuchte so ein, dass die Luft außenherum zirkulieren kann. Oder so, dass sie in Kontakt mit Metall oder anderen gut leitenden Materialien ist.
- Platzieren Sie LED-Leuchten nicht in der Nähe von anderen Wärmequellen oder so, dass sie von stark dämmenden Materialien umgeben sind. Wenn es nicht anders möglich ist, wählen Sie eine Leuchte, die die höheren Temperaturen langfristig aushält.
- Platzieren Sie Leuchten so, dass Sie möglichst wenig Feuchtigkeit, Schmutz oder Chemikalien abbekommen.
Unsere Leuchten sind bewusst für den Einsatz unter rauen Bedingungen in der Industrie ausgelegt, die Gehäuse (der Leuchten mit höheren Schutzklassen) sind dicht und robust. Jedoch sollten die Leuchten nicht dauerhaft im absoluten Grenzbereich betrieben werden, wenn sie lange leben sollten. Schon durch kleine Anpassungen der Einbauposition kann oft die Belastung deutlich verringert werden.
Gut zu wissen: Zwar produzieren LEDs im Vergleich zu Glühbirnen deutlich weniger Wärme. Bei LED-Hochleistungsleuchten können im Inneren der Leuchten trotzdem noch Temperaturen von bis zu 90 Grad Celsius entstehen. Ein aufgeheiztes Leuchtengehäuse weist deshalb nicht auf eine Fehlfunktion hin, sondern ist ein positives Zeichen: die Wärmeableitung der Leuchte an die Umgebung funktioniert.
"Bauen Sie eine Leuchte geschickt ein und sie hält Ihnen ein Leben lang."

Tipp 4: Stellen Sie eine stabile Stromversorgung sicher
LED-Leuchten benötigen eine stabile Stromversorgung in Gleichspannung. Bei dauerhaften, starken Schwankungen können Leichtmittel schon innerhalb von Wochen kaputtgehen.
Sollen nicht die oben erwähnten Schutzeinrichtungen wie Suppressordiode und Linearregler genau davor schützen? Doch, und das tun sie auch – allerdings nur begrenzt. Mit der üblichen Dynamik im Stromnetz können sie umgehen. Bei hoher, ständiger Belastung gehen die Schutzeinrichtungen kaputt.
Dies verhindern Sie durch zwei Maßnahmen:
- Vermeiden Sie Spannungsspitzen in der Zuleitung. Überprüfen Sie die Stromversorgung auf Störquellen und installieren Sie gegebenenfalls Schutzvorrichtungen wie Varistoren oder Überspannungsableiter.
Bei zu niedriger Versorgungsspannung helfen die Schutzvorrichtungen ebenfalls nicht. Insbesondere bei der Kaskadierung mehrerer Leuchten kann es dazu kommen. Die Leitungslängen und -querschnitte müssen so dimensioniert sein, dass auch die letzte Leuchte in der Reihe noch mit der erforderlichen Spannung (24V bei einer Toleranz von 10 %) versorgt wird.
Tipp 5: Reinigen Sie die Leuchten regelmäßig
LED-Leuchten sind praktisch wartungsfrei. Nur an die regelmäßige Reinigung müssen Sie denken. Nehmen Sie die Leuchten am besten explizit in Ihre Reinigungspläne auf, damit sie nicht übersehen werden.
Wischen Sie die Leuchten einfach mit einem feuchten Lappen ab. So verhindern Sie, dass sich Staub, Schmutz oder Rückstände von Ölen und Kühlmitteln auf den Oberflächen festsetzen. Im Glas können sich solche Ablagerungen mit der Zeit einbrennen und das Licht “schlucken”.
Tipp 6: Lassen Sie fehlerhafte Leuchten reparieren, statt sie wegzuwerfen
Unsere LED-Leuchten sind äußerst zuverlässig: Nur bei 0,03 Prozent (3 von 10.000) aller Leuchten gibt es Reklamationen. Falls doch mal ein Leuchtmittel ausfällt oder Ihre Leuchte beschädigt wird: kein Grund, sie zu entsorgen. Senden Sie uns die Leuchte ein und wir reparieren Sie, wenn möglich. Das ist nicht nur günstiger, sondern auch besser für die Umwelt.

Fazit: Die Lebensdauer bestimmt die Wirtschaftlichkeit
Der Preis einer Leuchte hat, langfristig gesehen, kaum Einfluss auf die Effizienz der Beleuchtung. Viel stärker wirkt sich aus, ob Ihre Leuchten 2 Monate, 2 Jahre oder 20 Jahre halten. Daneben sparen Sie sich durch langlebige LED-Leuchten viel Arbeit und Ärger. Kaputte Leuchten beeinträchtigen die Arbeitsabläufe und können Fehler und Unfälle verursachen. Mit hochwertigen, langlebigen und richtig eingebauten Leuchten tun Sie Ihrem Budget und Ihren Mitarbeitenden einen Gefallen.